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Padre José Maria die Paola

Im "Exil" in Campo Gallo

Obwohl die Nachricht zuerst nur im Kulturteil der angesehensten Zeitung Argentiniens La Nación erschien, schlug sie ein wie eine Bombe: „Padre Pepe verlässt seine Pfarrei“ und folgt einer „Berufung ins Landesinnere“. 13 Jahre lang hatte er in der „Villa 2124“, einem der ärmsten Stadtviertel von Buenos Aires, gewirkt, und es aus traurigem Grund zu den meisten Medienauftritten der letzten Zeit gebracht (so der Text neben dem Foto). Bereits im April 2009 hatten die Drogengangster zum ersten Mal versucht, José María die Paola einzuschüchtern. 


"Argentinischer Priester bedroht, weil er den Drogen¬handel in den Slums anprangerte“ – verkündeten Schlagzeilen in ganz Südamerika: Auf offener Straße hatte ihm ein Unbekannter zugerufen: “Hau ab hier! Wir machen Dich kalt!” Der Grund war klar: Padre Pepe verdarb das “Geschäft”: Seine (zum Teil inzwischen auch durch die Spenden des Hilfsfonds unterstützte) Drogenpräventions-Arbeit drohte den “Narcos” die kleinen Kuriere wegzunehmen, die, noch strafunmündig, für die zynischen Drogen-Verbrecher bevorzugte Transporteure der kriminellen Ware sind.

Kurz zuvor hatten 20 Priester der Armenseelsorge in einer Erklärung publik gemacht, dass “der Drogenhandel in den Elendsvierteln praktisch straflos” geworden sei. Es geht vor allem um die Geißel des “Paco” (Pasta basica, etwa Crack, bereits wenige Versuche machen süchtig). Die Polizei schaut zu oder ist selbst verwickelt.

      

 Padre Pepe in seinem letzten Fernsehinterview (Canal 13) 

Erst allmählich wurde klar, was es wirklich mit der „Berufung“ Padre Pepes auf sich hatte: Dieses Mal hatten ihm die menschen-verachtenden Händler des Todes ein Ultimatum gestellt: Wenn der Padre nicht gehe (er hatte zuvor stets versprochen zu bleiben), würden sie nicht nur ihn ermorden - er wäre auch verantwortlich für den Tod von Mitarbeitern und weiterer Kuriere (einige sind schon umgebracht worden). Damit hatten sie ihn: Sie zwangen ihn, sein Versprechen zu brechen, er durfte nicht einmal öffentlich sagen, warum.

Die Nachricht löste eine Welle der Zuneigung und Solidarität aus, die aber nichts zu ändern vermochte. Mischung aus Trauer, Zorn und Wut: Spontane Solidaritäts- (und Abschieds-)kund-gebung in der Pfarrei Caacupé (Canal 13)

 „Du darfst nicht gehen, riefen die Kinder ins Mikrofon“ –
Pepe trägt den Titel „Padre“ (Vater) zu Recht

Aus dem Internet: Gracias Pepe, por tu entrega y ejemplo de vida. Por trabajar incansablemente y demostrarnos que se pueden hacer cosas buenas, si ponemos voluntad, amor y servicio al prójimo y a nuestro Señor.
(
„Danke, Pepe für Deinen Einsatz und Dein gelebtes Vorbild. Dafür, dass Du unermüdlich gearbeitet und uns gezeigt hast, dass man Gutes erreichen kann, wenn man Willen, Liebe und Einsatz für den Nächsten und unseren Herrn mitbringt.)

 Gracias Pepe por tu fidelidad! Dios te bendiga en esta nueva misión. Te agradezco tu ejemplo sacerdotal de entrega incondicional, servicio generoso y vida sencilla y austera. (Danke, Pepe für Deine Treue! Gott segne Dich für Deine neue Aufgabe. Ich danke Dir für Dein priesterliches Vorbild und Deine bedingungslose Hingabe, Deinen großzügigen Dienst und Dein einfaches und anspruchsloses Leben.)

 ¡Vamos Pepe todavía! Una nueva Argentina es posible. Tu mensaje y accionar han dejado huella. Estamos orgullosos de vos y de lo que generaste. (Auf geht’s, Pepe, nach wie vor! Ein neues Argentinien ist möglich. Deine Botschaft und Dein Handeln haben Spuren hinterlassen. Wir sind stolz auf Dich, und das, was Du geschaffen hast!)

 Padre Pepe, vor kurzem von Kardinal Bergoglio von Buenos Aires noch zum Vicario de las Villas de Emergencia (etwa Armenviertel-Vikar – eine Art Staatssekretariat im Bistum) ernannt, wird – so die offizielle Erklärung - auf eigenen Wunsch in die Diözese Añatuya in der Provinz Santiago del Estero im Nordwesten versetzt, eine der ärmsten Regionen Argentiniens. „Schon seit Jahren möchte ich meine seelsorgerische und missionarische Erfahrung in diesen bitterarmen Gegenden einsetzen, wo die Menschen nicht einmal genug zu essen haben“, sagt er – offiziell...